Lärmschutzgemeinschaft Flughafen Köln/Bonn e.V.
Frachtflug und Treibhausgase
Während bei uns in Deutschland tonnenweise Lebensmittel gleich auf den Äckern untergepflügt oder auf dem Weg vom Acker zum Kunden wegen „optischer Fehler“ weggeworfen werden, gibt es zum Ausgleich in den Supermärkten Produkte vom anderen Ende der Welt:
- Birnen aus Chile
- Äpfel aus Neuseeland
- Knoblauch aus Argentinien
- Trauben aus Südafrika
- Kartoffeln aus Ägypten
… die Liste der aus anderen Erdteilen eingeflogenen Nahrungsmitteln lässt sich beliebig fortsetzen.
Diese Transporte werden nur durch die massive staatliche Subventionierung des Flugverkehrs ermöglicht. Müssten die Importeure nämlich nach dem Verursacherprinzip für sämtliche Folgekosten des Luftfrachtverkehrs aufkommen (Gesundheitsschäden durch Lärm und Abgase sowie Umwelt- und Klimaschäden), würden sich solche Transporte schon aus Kostengründen von selbst erledigen.
Jedes Kilogramm Luftfracht, das weiter als 1.100 km befördert wird, verursacht durch seinen Transport mehr Treibhausgase, als das Eigengewicht der Fracht ausmacht, wie das folgende Beispiel zeigt:
Pro kg Luftfracht werden für eine Flugstrecke von 10.000 km ca. 2 kg Kerosin verbraucht.
1 kg Kerosin erzeugt bei seiner Verbrennung in den höheren Schichten der Atmosphäre ca. 4,4 kg klimaschädliche Treibhausgase.
Damit ergibt sich für ein Kilo Birnen, das aus Chile nach Köln eingeflogen wird ein Schadstoffausstoß von 11 kg! Das bedeutet, dass mehr als die 10-fache Menge des Frachtgewichtes an Schadstoffen durch den Transport entsteht – oder praktisch ausgedrückt:
Wenn 7 Birnen zusammen 1 Kilo wiegen, hängen an jeder chilenischen Birne 1,5 kg Treibhausgase!
Für Lebensmittel aus anderen Ländern lassen sich Berechnungen nach dem gleichen Schema anstellen, entsprechend der jeweiligen Entfernung:
Köln – Kapstadt 9.500 km
Köln – San Franzisco 13.600 km
Köln – Neuseeland 17.800 km
Köln – Buenos Aires 11.500 km
Köln – Chile 12.600 km
Wegen der stärkeren Wirkung der Treibhausgase in höheren Schichten der Atmosphäre sind
Flugzeugabgase in 10 km Höhe 3 x so schädlich wie dieselbe Abgasmenge am Boden!