Lärmschutzgemeinschaft Flughafen Köln/Bonn e.V.
Flugverkehr und Feinstaub
Die schwarzen Rußwolken hinter den Triebwerken der Flugzeuge, die um das Jahr 1960 üblich waren und um die Jahrtausendwende noch oft zu sehen waren, sind heute verschwunden. Das bedeutet aber nicht, dass die Menge der ausgestoßenen Verbrennungsrückstände, bezogen auf die verbrannte Kraftstoffmenge, sich in „nichts“ aufgelöst hätte. Durch Optimierung der Verbrennungsprozesse, die zu einer erheblichen Leistungssteigerung geführt haben, sind die ehemals relativ großen Rußpartikel so klein geworden, dass sie das Licht nicht mehr brechen können, also unsichtbar sind. Feinstaub besteht aus Partikeln, die kleiner als ein Hundertstel Millimeter sind. Sie entstehen bei jedem Verbrennungsprozess, zum Beispiel in den Triebwerken von Flugzeugen, den Motoren von Autos und Schiffen, in Braunkohlekraftwerken, aber auch beim Abbrennen von Kerzen. Bestandteile des Feinstaubs sind unter anderem Staub, Ruß, Metallpartikel und Chemikalien.
Ultrafeinstaub
Partikel, die kleiner als 0,1μm (1 Mikrometer = 1 Tausendstel Millimeter) sind, können im Organismus alle Schranken überwinden. Daher ist dieser Ultrafeinstaub als besonders gefährlich für die menschliche Gesundheit anzusehen. Gelangen diese winzigen Partikel in die Lungenbläschen, wo der Gasaustausch im Blut stattfindet, werden sie mit dem Blut in alle Organe transportiert. Dann sind vor allem die Blutgefäße und das Herz in Gefahr, denn auf Dauer können die Partikel auch dort zu chronischen Entzündungen führen. Arteriosklerose, Herzinfarkt und Schlaganfall können die Folgen sein. Auch Schäden im Gehirn sind denkbar. Die langfristigen Auswirkungen von Feinstaub auf die Gesundheit sind noch nicht ausreichend erforscht.
Wissenschaftler kritisieren die in Europa geltenden Feinstaub-Grenzwerte von 25 Mikrogramm ( 1 Mikrogramm = 1 Millionstel Gramm) pro Kubikmeter als zu hoch. Sie fordern eine Senkung auf ähnliche Werte wie in den USA (12 Mikrogramm pro Kubikmeter), Kanada (10 Mikrogramm pro Kubikmeter) oder Australien (8 Mikrogramm pro Kubikmeter).
Lärm und Feinstaub wirken zusammen
Feinstaub und Lärm setzen den Körper unter Stress. Schon lange ist bekannt, dass Menschen die Fluglärm ausgesetzt sind, häufiger an Bluthochdruck leiden. In einer Studie der Universität Mainz stellten die Forscher fest, dass schon eine einzige Nacht mit simuliertem Fluglärm zu einer messbaren Versteifung der Blutgefäße von Probanden führte. Die Wissenschaftler erkannten, dass Feinstaub und Lärm die Innenhaut der Blutgefäße (Endothel) schädigen und dadurch zu einer Arteriosklerose führen.