Politikbrief des Flughafens

Politikbrief des Flughafens

Regelmäßig versendet der Flughafen Köln/Bonn einen sogenannten „Politikbrief“ an Entscheider in Politik und Verwaltung in NRW. Darin wird der Versuch unternommen, den Flughafen, den Flugbetrieb, den Fluglärm und die Klimaschädlichkeit des Fliegens zu verharmlosen, schönzureden oder Scheinmaßnahmen als Lösungen zu verkaufen.
Wir können so viele schönfärberische Darstellungen nicht unwidersprochen lassen. Damit sich diese nicht verfestigen, hat die Lärmschutzgemeinschaft dieses Pamphlet unter die Lupe genommen und nimmt darin zu elf Themenbereichen kritisch Stellung. Wichtig ist dies insbesondere für die anstehende Verlängerung der Nachtflugerlaubnis. Natürlich haben wir unsere Stellungnahme zur Aufklärung an die Entscheider versendet.

Unsere Ausarbeitung finden Sie hier.
Anhang zur Stellungnahme

Wir bleiben dran!

Die Lobbyisten sind satt und schlafen. Bald sind Wahlen. Wir haben eine Chance!

Die Lobbyisten sind satt und schlafen. Bald sind Wahlen. Wir haben eine Chance!

Die LSG setzt im Kern auf einen Dialog und Appelle mit und an Politiker auf verschiedenen Ebenen, von den Kommunen bis nach Berlin. Um unseren Forderungen noch mehr Druck zu verleihen hat eines unserer Mitglieder eine Petition erstellt:

Nachtflugverbot Flughafen Köln-Bonn,
Verhinderung einer Nachtfluggenehmigung über 2030 hinaus

www.openpetition.de/petition/online/nachtflugverbot-flughafen-koeln-bonn-verhinderung-einer-nachtfluggenehmigung-bis-2050

Der Vorstand der LSG bittet darum, diese durch Ihre Unterschrift zu unterstützen!

Förderung des Luftverkehrs – ein undurchdringliches System

Förderung des Luftverkehrs – ein undurchdringliches System

Auszug aus einem Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 4. Mai 2021
Von Johann Kirchberger, Freising


Friedrich Thießen ist Professor für Finanzwirtschaft an der TU Chemnitz, gilt als Experte für Subventionen im Flugverkehr und hat erst jüngst ein Buch zu diesem Thema verfasst. Bei einer Online-Veranstaltung mit dem Landtagsabgeordneten der Grünen, Johannes Becher äußerte er sich zu den außergewöhnlichen Subventionen für den Luftverkehr:

Die Subventionen seien vielfältig, “das ist ein undurchdringliches System”, so Thießen. Der finanziell größte Batzen sei dabei der Verzicht auf eine Kerosinsteuer. Laut Berechnungen des Umweltbundesamtes seien dem deutschen Staat allein dadurch im Jahr 2017 rund acht Milliarden Euro entgangen. 
Nächster Schwerpunkt der Subventionen sei der Verzicht auf die Mehrwertsteuer bei internationalen Flügen. Auf 4,1 Milliarden Euro bezifferte Thießen dieses „Steuergeschenk”.

Als Subventionen bezeichnete er aber auch den unzureichenden Schutz der Anrainer vor Fluglärm. Die Grenzwerte für Lärm und Abgase seien so hoch festgesetzt worden, dass sie weit über den WHO-Empfehlungen lägen.
Die hohen Grenzwerte führten auch dazu, dass nach Angaben des Flugmotorenherstellers Rolls Royce lärmreduzierende Techniken aus Kostengründen nicht nachgefragt würden.

Der Professor kritisierte auch, dass Flughafenentgelte nicht kostendeckend festgelegt würden. Dadurch werde der Luftverkehr bei Fracht, Kurz- und Langstrecken, beim Umstieg, Nachtflug und bei der Bodenabfertigung subventioniert. Nichts anderes als eine Subvention sei auch, wenn bei Verspätungen in die Nacht hinein die Anrainer unter Lärm leiden müssten, ohne entschädigt zu werden.

Als Subventionen listete Thießen auch die Zuwendungen der Flughäfen an Airlines auf – in München laut Becher jährlich etwa 25 Millionen Euro! Weiterhin die staatliche Finanzierung von anwendungsnaher Forschung und “Gefälligkeitsgutachten”, mit denen “wahnsinnige Vorteile für eine Region versprochen würden, die nie eintreten”. Ob Forschung, Hersteller, Flugsicherung, Flughäfen oder Airlines, alles werde subventioniert.

Viel erreichen könne man durch eine Reduktion der Flugbewegungen. An seiner TU habe man ein neues System errechnet, das vorsieht, größere Flugzeuge einzusetzen und nicht Slots zu vergeben die alle zehn Minuten das gleiche Ziel ansteuerten. An einem einzigen Tag habe man so die Zahl der Flugbewegungen von 2048 auf 738 reduzieren können. Werde das gemacht, so Thießen, “dann bräuchte man z.B. in München auch keine dritte Startbahn”. Außerdem ließe sich dadurch CO₂ einsparen und es entstünde weniger Lärm.

Danach gefragt was eine neue Bundesregierung tun könne, sagte Thießen: “In allen Bereichen neue Grenzwerte festsetzen und die dann konsequent kontrollieren”. Alternativ könne man sich natürlich auch dazu entschließen, die monetären Entschädigungen deutlich zu erhöhen.

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Hier finden Sie in Zukunft Informationen und aktuelle Neuigkeiten über die Arbeit des Vereins. Wir freuen uns, wenn Sie die Seite auf Facebook besuchen und „liken“ und gerne auch Freunden und Bekannten empfehlen. Denn nur gemeinsam sind wir stark und können unser Recht auf Nachtruhe verteidigen.”

Verlängerung der Nachtflugerlaubnis

Verlängerung der Nachtflugerlaubnis

Nachdem wir im Vorfeld der Bürgermeisterwahlen im September 2020 alle Kandidaten*Innen im Umkreis des Flughafens angeschrieben und auch ein sehr positives Feedback erhalten haben, wurden nun alle 23 gewählten Amtsträger*Innen erneut angeschrieben.

In einem persönlichen Schreiben wurde nochmals auf die Gefahr hingewiesen, dass die derzeit bestehende Nachtflugregelung am Köln/Bonner Flughafen wiederum vorzeitig durch die Landesregierung verlängert wird. Dies vor allem ohne Gegenleistungen und ohne spürbare Verbesserungen für die lärmgeplagten Anlieger.

In den Schreiben haben wir unsere Kernforderungen präzisiert:

  • Umsetzung des schon längst vorgesehenen Passagierflugverbots zwischen 0 und 5 Uhr
  • Lande/Startverbot zwischen 22:00 und 06:00 Uhr für laute Flugzeugtypen
  • Systematische Kontrolle des strikten Einhaltens der Soll- Abflugrouten
  • Erstellung eines Lärmminderungskonzepts, welches auch zu einer nachvollziehbaren Absenkung des Lärmpegels führt

Erklärtes Ziel unserer LSG ist ein Treffen von Vertretern der beteiligten Kommunen und der Lärmschutzgemeinschaft mit den Entscheidungsträgern der Landespolitik.

Die ersten Rückläufer treffen derzeit bereits in der Geschäftsstelle ein und signalisieren eine breite Zustimmung. Wie ein derartiges Treffen – vor allem unter Corona-Bedingungen organisiert und erfolgreich umgesetzt werden kann, wird derzeit noch vom Vorstand erarbeitet.

Wir werden berichten …

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